Theodor Storm und die Fotografie[1]

 

Storms Leben fällt in eine Zeit des politischen und sozialen Wandels, der tiefgreifende Veränderungen für das Leben der Menschen brachte; seine Erzählungen behandeln diesen Wechsel in vielfältiger Weise, aber auch sein eigenes Leben und das seiner Familie wurden durch den technischen Fortschritt verändert. Eine der Erfindungen, deren Auswirkungen vor allem im familiären Bereich zu spüren waren, ist die Fotografie. Von Theodor Storm (1817-1888) sind aus 35 Jahren (1852 bis 1887) zwanzig verschiedene fotografische Aufnahmen bekannt, darüber hinaus hat sich eine Fülle von Lichtbildern erhalten, auf denen fast alle Mitglieder der großen Familie zu sehen sind.

Die in Frankreich entwickelte und in England verbesserte neue Technik stellte ein einfaches und preiswertes Verfahren bereit, naturgetreue Porträts herzustellen, das frühere Abbildungsmethoden wie Porträtmalerei und Silhouettier-Kunst rasch ersetzte. Die im Husumer Storm-Archiv erhaltenen und dokumentierten Bilder der Storm-Familie repräsentieren sämtliche im 18. und 19. Jahrhundert üblichen Verfahren der Porträtherstellung; neben Fotografien haben sich auch Gemälde, Bleistift- und Tuschzeichnungen, Aquarelle und Silhouetten erhalten. [2]

Das früheste Bild von Theodor Storm, von dem wir Kenntnis haben, ist eine Daguerreotypie aus dem Jahre 1852, die uns den Dichter so zeigt, wie er während jener Jahre ausgesehen hat, als er sich in Potsdam um die Gründung einer neuen Existenz bemühen musste, nachdem er seine Tätigkeit als Advokat in Husum nicht fortsetzen durfte. Theodor Storms Bild wurde am 25. Dezember 1852 in Berlin aufgenommen, war als Geschenk für seine Ehefrau Constanze bestimmt und ist nur noch als Reproduktion erhalten. Dieser Albumin-Abzug erschienen im Jahre 1864 im Stuttgarter „Dichterbuch aus Schwaben“.[3] Der Daguerreotypist ist unbekannt.

 

 

Abb. 1: Theodor Storm. Vignettiertes Brustbild 1852[4]

 

Allerdings hat es bereits in den Jahren nach 1843, als Storm in Husum eine Anwaltspraxis betrieb und seine Familie gründete, Kontakte mit der neuen Fototechnik gegeben. Zwar ist keine Daguerreotypie des Dichters aus dieser Zeit erhalten, aber aus einem Brief an Eduard Mörike aus dem Jahre 1854 geht hervor, dass Storm knapp ein Jahrzehnt zuvor seiner Braut Constanze Esmarch (1825-1865) ein „Typbild“ geschenkt hat, wie es unter Verlobten damals üblich war.[5] Da die Tätigkeit verschiedener Daguerreotypisten in Husum für die 1840er und frühen 1850er Jahre mehrfach belegt ist[6]; kann angenommen werden, dass Theodor Storm sich um 1845 ebenso „typen“ ließ, wie andere Mitglieder seiner Familie.

Von seiner Großmutter Magdalena Woldsen (1766-1854) ist eine Daguerreotypie erhalten, die wahrscheinlich der Meldorfer Optiker Carl Claussen im Sommer 1846 aufgenommen hat. Möglich ist aber auch, dass dieses Bild von den Brüdern Gravenhorst aus Plön stammt, die ein Jahr später in Husum aktiv waren. Drei weitere Daguerreotypien, von denen sich nur später hergestellte Reproduktionen erhalten haben, müssen um 1850 aufgenommen worden sein; eines zeigt Storms Mutter Lucie Woldsen (1797-1879), die beiden anderen seinen Bruder Johannes (1825-1906) und dessen Frau Friederike, geborene Jensen (1826-1905). Während sich auf der Reproduktion des Fotos der Großmutter nicht erkennen lässt, wer die ursprüngliche Daguerreotypie aufgenommen hat, kann aus den Atelier-Requisiten der beiden anderen Bilder geschlossen werden, dass sie im Juni 1851 von Carl Gottlieb Clausen ebenfalls in Husum hergestellt wurden. Von Storms Vater ist keine Fotografie überliefert.

 

         

Abb. 2 - 5: Magdalena Woldsen, Lucie Woldsen, Johannes Storm und Ehefrau Friederike[7]

 

Von Storms Braut Constanze Esmarch wurden in den 1840er Jahren vier fotografische Aufnahmen gemacht. Das früheste ist ein Gruppenbild, das sie mit vier ihrer Schwestern zeigt, es wurde in Segeberg von dem Daguerreotypisten Gregor Renard (1814-1885) aufgenommen. Renard stellte in den Jahren 1843 bis 1846 in verschiedenen Orten Schleswig-Holsteins Daguerreotypien her und hielt sich im Juli 1846 in Segeberg auf.[8]

 

 

Abb. 6: Die Segeberger Bürgermeistertöchter Esmarch 1845[9]

 

Eine weitere Daguerreotypie, die bisher als verschollen galt, erwähnt Storm in zwei Briefen an seine Braut; im November 1845 schreibt er: „Dein Bild hängt jetzt ganz niedrig über meinem Bett am Kopfkissen.“[10] Und im April 1846 berichtete er ihr: „Uebrigens muß ich Dir noch klagen, daß ich diese Nacht wieder bis halb 4 nicht geschlafen, ich mußte um 1 wieder mein Licht anzünden und lesen, nahm auch Dein Typbild von der Wand und versenkte mich lange, lange in Deine lieben vertrauten Züge.“[11]

Möglicherweise handelt es sich bei einem Abzug auf Papier, der in einem Konvolut von Dokumenten aus Familienbesitz für das Storm-Archiv erworben werden konnte, um eine Reproduktion dieses Bildes. Es könnte 1843 entstanden sein, vielleicht ein halbes Jahr, bevor sich die beiden Anfang Januar 1844 heimlich verlobten. Darauf weist ein Brief Constanzes hin, in dem sie es mit einem später aufgenommenen Bild vergleicht und schreibt: „als das andere Bild gemacht wurde war ich noch nicht Deine Frau.“ [12]

 

 

Abb. 7 und 8: Constanze Esmarch 1843 und 1846[13]

 

Zwei weitere Daguerreotypien aus der Brautzeit werden in den Korrespondenzen Storms mehrfach erwähnt; bei der ersten handelt es sich um ein Foto, das der Daguerreotypist Carl Ferdinand Stelzner Anfang August 1846 in Hamburg aufgenommen hat.[14] Im Storm-Archiv ist eine Reproduktion auf Glasplatte erhalten; das Original ist verschollen.

Constanze war stolz auf das neue Foto, das sie auf Bitten ihres Verlobten herstellen ließ, und beschreibt es im Ganzen positiv: „Ich hoffe, mein süßer Theodor, daß mein Typbild Dir Freude machen wird – ich bin sehr neugierig, dieses mit meinem früheren zusammen zu sehn – mir gefällt dies besser […].“[15]

Das Arrangement der Aufnahme entsprach aber nicht Storms Erwartungen, und er kritisierte vor allem, dass Constanze nicht vollständig en Profil abgebildet ist: „Heut Abend, mein klein süße Dange, habe ich Dein Typbild erhalten, das bis auf das Gesicht namentlich was Haar, Hals und Brust betrifft, sehr schön ist; das Gesicht aber erreicht das Original lange nicht, die Augen sehen so erloschen aus und der untere Theil des Gesichts steht ebenso wie bei dem früheren, das aber ganz abscheulich daneben aussieht, so ein wenig bullenbeißerartig hervor auch sieht es wieder alt und vergrämt aus.“[16]

Constanze war von diesem Urteil betroffen und rechtfertigte sich: „Mein Theodor, nun muß ich Dir doch einige Worte wegen des Typbildes sagen; sieh Du schriebst mir, laß Dich so viel wie möglich von der Seite typen, dann hab ich mich durchaus nicht von den Anderen bereden lassen, es anders zu thun, habe auch nicht die Absicht gehabt – dann hab ich zu dem Typier gesagt, er solle mich so viel wie möglich von der Seite typen, dann hat er gesagt „ja“ – und er hat es so gemacht – mein Theodor, es thut mir unendlich leid, daß Dein Wunsch durch meine Unwissenheit nicht erfüllt ist, ich hätt’ es sonst unendlich gern gethan, denn mir ist es wirklich einerlei, wie ich getypt bin!“[17]

Am 15. September 1846 heirateten die beiden und der junge Ehemann besaß kein Foto von seiner Frau, das sie ganz im Profil zeigt. Ein solches Bild wurde erst im Jahre 1854 in Berlin aufgenommen, nachdem Constanze mit den Kindern ihrem Mann aus Schleswig-Holstein ins preußische Exil gefolgt war und die Familie in Potsdam wohnte. Das geht aus einem Brief hervor, den Theodor Storm am 23. Dezember 1865 an seine Schwiegermutter Elsabe Esmarch schrieb, in dem er „eine kleine Photographie nach einem Typbilde aus dem Jahre 1854“[18] als Geschenk ankündigte. Das Foto, das von einem unbekannten Typisten hergestellt wurde, galt als verschollen und war nur in einigen später angefertigten Reproduktionen erhalten. Vor kurzem konnte das Original für das Storm-Archiv erworben werden. Diese Daguerreotypie Constanzes wurde von Theodor später als sein „geliebtes Profil“ bezeichnet;

 

 

Abb. 9: Constanze Storm, geb. Esmarch 1854. Daguerreotypie von Unbekannt.

 

Storm hatte dieses Bild seiner Frau Anfang Oktober 1854 an Eduard Mörike geschickt und es nach Constanzes Tod zurückerbeten, um es abfotografieren und Abzüge herzustellen zu lassen.[19] Mörike tat dies postwendend und erhielt dafür eine im Atelier von Richard Menzel in Berlin in mehreren Abzügen hergestellte vignettierte Reproduktion im Carte-de-Visite-Format, die sich in seinem Nachlass erhalten hat. Auch im Storm-Archiv haben sich Abzüge davon erhalten.  Von den in Berlin hergestellten Reproduktionen fertigte der Husumer Fotograf Heinrich Knittel um 1900 weitere Reproduktionen, die mit vielen anderen Exemplaren an Familienmitglieder und Freunde verschenkt wurden.

 

Abb. 10: Constanze Storm 1854[20]

 

In den folgenden Jahrzehnten ließ Storm sich in regelmäßigen Abständen fotografieren; während seiner Exilzeit (1853-1864) nutzte er dazu die Dienste von Fotografen in Berlin[21] und danach in Heiligenstadt.

Nicht alle Fotos, die zu Lebzeiten Storms von ihm und seiner Familie gemacht wurden, haben sich erhalten; in den Briefen des Dichters finden sich gelegentlich Hinweise auf Bilder, die heute verschollen sind. Das erhaltene Bildmaterial der Familie Storm ist aber umfangreich genug, um die persönliche Entwicklung der einzelnen Mitglieder nachzuvollziehen; dass weitaus die meisten Bilder von Storm selber überliefert sind, hat zwei Gründe. Zum einen war Storm aus ökonomischen Interessen darauf bedacht, immer wieder aktuelle Fotos von sich an Verlage und Verehrer versenden zu können, zum zweiten wurden seine Porträtfotografien von Verehrern bereits früh gesammelt und dadurch der Nachwelt bewahrt.

 

Während Storms Aufenthalt in Heiligenstadt (1856-1864) bereiste der Kunstmaler und Photograph Ferdinand Tellgmann (1811-1897) das Eichsfeld; Anfang Juli 1858 annoncierte er im Ober-Eichsfelder Kreisanzeiger und bot seine Dienste für einige Wochen an. Sein Atelier hatte er auf dem Grundstück von Storms Bruder Otto aufgebaut, der dort seit einigen Jahren eine Gärtnerei betrieb. Es waren die Glashäuser dieser Gärtnerei, in denen die Fotografien wegen der guten Lichtverhältnisse hergestellt werden konnten. Tellgmann fertigte hier vor allem Porträtaufnahmen sowie „Copien von Bildern aller Art“ an.[22] Möglicherweise stammt die Ferrotypie, die Theodor Storm in den 1860er Jahren zeigt, von Tellgmann; andere Aufnahmen aus dessen Werkstatt sind nicht überliefert.[23]

 

 

Abb. 11: Theodor Storm um 1865[24]

 

Das Foto von Constanze mit ihrer Tochter Lisbeth muss später entstanden sein, denn das darauf abgebildete Mädchen ist sechs oder sieben Jahre alt. Es könnte im Sommer 1862 in Segeberg entstanden sein, wo sich Constanze mit ihren Töchtern Lisbeth und Lucie bei ihren Eltern aufhielt.

 

 

Abb. 12: Constanze Storm mit Tochter Lisbeth (geb. 1855).[25]

 

Als Storm 1864 wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte, wurden zunächst keine Familienfotos hergestellt; erst nach dem Tod von Constanze (20. Mai 1865) ließ sich der Witwer im Sommer 1866[26] mit seinen Kindern ablichten. In Husum hatte der aus Odense zugewanderte Christian Rudolph Ström 1863 im Schlossgang ein Atelier eröffnet.[27] Storm bediente sich der Dienste dieses Fotografen in den folgenden Jahren, bis dieser 1878 Husum verließ.

Die in drei unterschiedlichen Fassungen erhaltene Aufnahme von 1866 zeigen uns einen sehr müde wirkenden Vater.[28]

 

 

Abb. 13: Theodor Storm und seine Kinder[29]

 

Es entstand eine Reihe von Porträtfotos von Theodor Storm und seiner zweiten Ehefrau Dorothea[30]; einige seiner Fotos verwendete Storm zu Werbezwecken und überließ sie seinem Verleger George Westermann, ein 1868 entstandenes diente als Vorlage für einen Holzstich, der 1869 in Westermanns Monatsheften erschien.[31] Es wurde auch als Vorlage für einen weiteren Holzstich benutzt, den der Verlag Westermann später Storms Sämtlichen Werken beigab.[32]

 

     

Abb. 14 und 15: Theodor Storm (um 1865) und seine zweite Frau Dorothea, geborene Jensen (1870)[33]

 

      

Abb. 16 und 17: Porträtfotografie von Rudolph Ström (1868) und der danach hergestellte Holzstich[34]

 

Die Bilder dokumentieren die Entwicklung von Storms Persönlichkeit und lassen erkennen, welche Auswirkungen die bedeutenden Ereignisse, wie etwa der Tod seiner ersten Frau Constanze, auf den Dichter hatten; 1865 ist aber auch das Jahr, in dem uns Storm auf einem anderen Foto (Abb. 14) kraftvoll entgegenblickt und das zu einer Zeit entstanden sein muss, zu der der Landvogt und Dichter auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft stand.

Nach dem Wegzug Ströms im Jahre 1878 nahm Storm die Dienste des Fotografen Carl Andersen in Neumünster in Anspruch, von dem mehrere Aufnahmen erhalten sind und die er auch seinem Verleger Westermann für Werbezwecke zur Verfügung stellte.[35]

 

  

Abb. 18 und 19: Theodor Storm 1879[36]

 

 

Es sind auch Aufnahmen überliefert, die die Berliner Fotografin E. Vogelsang hergestellt hat. Nachdem der Dichter 1880 nach seiner Pensionierung in die neue Altersvilla nach Hademarschen gezogen war, ließ er sich von Gotthilf Constabel in Hanerau portraitieren. Auf den späteren Fotos ist zu sehen, dass der Alterungsprozess früh beginnt, denn die nach 1879 entstandenen Bilder zeigen uns bereits einen Greis.

      

Abb. 20 und 21: Theodor Storm 1884 und 1886[37]

 

Das letzte Bild, das Theodor Storm vor seinem Tode zeigt, wurde 1887 am Strand von Westerland auf der Insel Sylt aufgenommen. Es präsentiert den Dichter mit seiner Tochter Lucie und einigen Freunden und wurde Mitte August 1887 von Paule Ebe Nickelsen aufgenommen.[38]

 

 

Abb. 22: Theodor Storm im Strandkorb am Strand von Westerland[39]

 

Neben den Familienfotos, die in speziellen Einsteck-Alben gesammelt und die gelegentlich auch für kommerzielle Zwecke verwendet wurden, spielten die fotografischen Porträts auch im Austausch zwischen befreundeten Familien eine bedeutende Rolle. Nach 1860 wurde es Mode, guten Bekannten oder Freunden Fotos zu schicken, für die man als Gegengabe deren Ablichtungen erwarten durfte. Auch in der Storm-Familie hat es ein solches Album gegeben, das aber heute verschollen ist. In einem der beiden Alben, in denen der Brauschweiger Verleger George Westermann Fotografien der Mitarbeiter der von ihm herausgegebenen „Westermanns Monatshefte“ gesammelt hat, finden wir auch ein Porträt von Theodor Storm aus der Zeit um 1870.

 

 

Abb. 23: Theodor Storm. Carte de Visite-Fotografie von Rudolph Ström (um 1870)[40]

 

Die erhaltenen Fotografien vermitteln uns ein genaueres Bild von den Persönlichkeiten des Dichters und seiner engeren Verwandtschaft, sie erlauben uns manchen interessanten Einblick in den Alltag bürgerlicher Familien des vorigen Jahrhunderts. Storms Briefe zeigen neben alltäglichen Betrachtungen der neuen Porträtierkunst persönliche Details jener hohen Aufmerksamkeit, mit der der Dichter seine Zeit und die Menschen beobachtete, mit denen er in näherer Beziehung stand.

 

 

Literatur

 

Articus 1995: Rüdiger Articus: Aus der Frühgeschichte der Photographie in Altona. In: Altonaer Museum in Hamburg – Norddeutsches Landesmuseum. Jahrbuch Bd. 28-31, 1990-1993 (1995), S. 41-70.

Articus 1999: Rüdiger Articus: „und typenlassen will ich mich auch“. Die Daguerreotypien von Theodor Storms  Braut und Ehefrau Constanze Esmarch. In Gerd Eversberg (Hg.): Dichter und ihre Photographien. Heide 1999, S. 45-65.

Borzikowsky 2001: Holger Borzikowsky: „Ich möchte dem Mann das gönnen.“ Rudolph Christian Ström – Photograph und Porträtist der Storm-Familie. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 50.2001, S. 111-117.

Borzikowsky 2913: Holger Borzikowsky: Fotografie in Husum bis 1920. In: Haupenthal 2013, S. 41-45.

Davidis 1999: Michael Davidis: Freunde und Zeitgenossen Theodor Storms in der Photographischen Sammlung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach. In Gerd Eversberg (Hg.): Dichter und ihre Photographien. Heide 1999, S. 33-42.

Eversberg 1995: Gerd Eversberg: Storm-Portraits. Bildnisse von Theodor Storm und seiner Familie. Mit 70 zeitgenössischen Bildern, Zeichnungen, Drucken und Photographien. (Katalog anlässlich der Ausstellung „Storm-Portraits“) Heide 1995.

Eversberg 1999a: Gerd Eversberg (Hg.): Dichter und ihre Photographien. Frühe Photos aus der Storm-Familie und aus dem Freundeskreis. Mit Vorträgen zu den Symposien 1996 und 1999 in Husum. Heide 1999. (Beiheft zu den Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 48.1999.)

Eversberg 1999b: Gerd Eversberg: Theodor Storm und die Entwicklung photographischer Reproduktionstechniken. In: G. E. (Hg.): Dichter und ihre Photographien. Heide: Boyens 1999. S. 89-94.

Eversberg 2001: Gerd Eversberg: Eine bisher unbekannte Photographie von Theodor Storm. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 50.2001, S. 119-123.

Eversberg 2009: Gerd Eversberg: Theodor Storm im Strandkorb. Neue Anmerkungen zu einem alten Strandfoto. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 58.2009, S. 67-79.

Eversberg 2010: Gerd Eversberg: „Ein Blick in des Dichters geheimste Werkstatt.“ Theodor Storms Mörike-Bild. Mit Photographien und Bildern aus den Nachlässen der Dichter. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 59.2010, S. 105-126.

Eversberg 2013: Gerd Eversberg: Theodor Storm und die Fotografie. In: Haupenthal 2013, S. 29-39.

Haupenthal 2013: Uwe Haupenthal (Hg.): Von Storm zur Republik. Husum in der Fotografie zwischen 1850 und 1920.

Steen 1999: Uwe Steen: Portraitphotographie Theodor Storms und seine Familie (1843-1864). Bemerkungen über die Anfänge der Lichtbildnerei in Schleswig-Holstein. In Gerd Eversberg (Hg.): Dichter und ihre Photographien. Heide 1999, S. 67-87.

Wiegand 1994: Thomas Wiegand: Ferdinand Tellgmann. Gewerbsmäßiges Portraitieren in Malerei und Photographie um 1850. Kassel 1994.

 

Die Briefe werden nach folgenden Ausgaben zitiert:

Br. Constanze E.                 Theodor Storm – Constanze Esmarch. (früher: Briefe an seine Braut) Briefwechsel. Hg. von Regina Fasold. 2 Bde, Berlin 2002.

Br. Esmarch                        Theodor Storm – Ernst Esmarch. Hg. von Arthur Tilo Alt. Berlin 1979.

Br. Mörike                          Theodor Storm – Eduard Mörike. Theodor Storm – Margarethe Mörike. Hg. von Hildburg und Werner Kohlschmidt. Berlin 1978.

Br. Pietsch                          Blätter der Freundschaft. Aus dem Briefwechsel zwischen Theodor Storm und Ludwig Pietsch. Mitgeteilt von Volquart Pauls. 2. Aufl., Heide 1943.

 

Weitere Literatur:

Berend Harke Feddersen: Schleswig-Holsteinische Porträt-Miniaturen. Bredtstedt 1984.

Enno Kaufhold: Hermann Biow und Carl Ferdinand Stelzner in Hamburg. Legenden, Fakten, Umschreibungen, Wahrscheinlichkeiten. In: Bodo von Dewitz/Reinhard Matz (Hrsg.), Silber und Salz. Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum (1839-1860). Köln/Heidelberg 1989, S 352-403.

Jan S. Kunstreich: Frühe Photographen in Schleswig-Holstein. Heide 1985. (Kleine Schleswig-Holstein-Bücher, Bd. 36.)

Karl Ernst Laage: Theodor Storms Welt in Bildern. Eine Bildbiographie. Heide 1987.

Karl Ernst Laage; Storm im Jahre 1852. Zu einem frühen, noch nicht bekannten Storm-Bild. In: K.E.L., Theodor Storm. Studien zu seinem Leben und Werk mit einem Handschriftenkatalog. Berlin, 2. Aufl. 1888, S. 130-132.

Bjørn Ochsner: Fotografer i og fra Danmark til og med år 1920. Ballerup 1986.

Der photographierte Dichter. Schriftstellerportraits des 19. und 20. Jahrhunderts aus der photographischen Sammlung des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs. Marbacher Magazin 51/1989.

Gerhard Plumpe: Der tote Blick – Zum Diskurs der Photographie in der Zeit des Realismus, München 1990.

Ernst Schlee: Illustrationen zu den Werken Theodor Storms. Heide 1987 (Kleine Schleswig-Holstein-Bücher. Bd. 38).

Uwe Steen: Die Anfänge der Photographie in Schleswig-Holstein (1839-1848). In Nordelbingen 56, 1987, S. 101-150.

Uwe Steen: Spurensuche nach frühen Kieler Fotografen. Gregor Renard und seine Brüder. In: Holger Behling, Kieler Stadt- und Marinebilder. 150 Jahre Foto-Atelier Renard. Neumünster 1993, S. 37-55.

 

Sämtliche Abbildungen soweit nicht anders angegeben: Storm-Archiv, Husum

 

Anmerkungen


 


[1] Erstmals erschienen im Katalog der Ausstellung „Von Storm zur Republik“ im Nordseemuseum, Nissenhaus Husum: Eversberg 2013.

[2] Von Mai 1995 bis März 1996 zeigte das Husumer Storm-Haus die Ausstellung „Storm-Portraits“ mit 70 Bildern, Zeichnungen, Drucken und Fotografien, und im Jahre 1999 veranstaltete die Storm-Gesellschaft das internationale Symposion „Dichter und ihre Photographien“; vergleiche dazu den Katalog (Eversberg 1995) und den Tagungsband (Eversberg 1999a).

[3] Vergl. Davidis 1999, S. 34.

[4] Reproduktion einer im Dezember 1852 in Berlin entstandenen, nicht erhaltenen Daguerreotypie, die sich seit 1854 in Eduard Mörikes Besitz befand. Albuminabzug auf dünnen Karton, in einen gelblich grauen, lithographierten Rahmen geklebt. Darunter faksimilierter Namenszug des Dargestellten und Firmenbezeichnung „Phot. & Lith. G F. Krauß, Stuttgart.“ Nach S. 424 eingebunden in: Deutsches Dichterbuch aus Schwaben mit epischen, lyrischen und dramatischen Beiträgen [...] herausgegeben von Ludwig Seeger. Mit sechszehn photographirten Dichterporträts. Stuttgart. Druck und Verlag von Emil Ebner. 1864.

[5] Storm an Mörike, Brief vom Anfang Oktober 1854, Br. Mörike, S. 39f.

[6] Vergl. Steen 1999; S. 70ff.

[7] Magdalena Woldsen, geb. Feddersen (1766-1854), Großmutter von Theodor Storm. Daguerreotypie von Unbekannt. – Lucie Storm, geb. Woldsen (1897-1879), Mutter von Theodor Storm um 1850. Reproduktion nach einer Daguerreotypie. Heinrich Knittel, Husum um 1900. – Johannes und Friederike Storm, Reproduktionen nach Daguerreotypien von Carl Gottlieb Clausen, Juni 1851.

[8] Vergl. Articus 1999, S. 46ff.

[9] Die Segeberger Bürgermeistertöchter Esmarch; links: Constanze Esmarch. Reproduktion einer Daguerreotypie von Gregor Renard (1845) auf Glasplatte.

[10] Theodor Storm an Constanze Esmarch, Brief vom 7.11.-9.11.1845, Br. Constanze E., Bd. 2, S. 10.

[11] Theodor Storm an Constanze Esmarch, Brief vom 6.4.-9.4.1846, Br. Constanze E., Bd. 2, S. 250.

[12] Constanze Esmarch an Theodor Storm, Brief vom 21.8.1846, Br. Constanze E., Bd. 2, S. 420.

[13] Links: Constanze Esmarch. Papierabzug nach einer verschollenen Daguerreotypie von Unbekannt, die wahrscheinlich um 1843 aufgenommen wurde. Rechts: verschollene Daguerreotypie von Carl Ferdinad Stelzner, Hamburg, 1846; Reproduktion auf Glasplatte.

[14] Vergl. Articus 1999, S. 48ff.

[15] Constanze Esmarch an Theodor Storm, Brief vom 21.8.1846, Br. Constanze E., Bd. 2, S. 419.

[16] Theodor Storm an Constanze Esmarch, Brief vom 23.8.-24.8.1846, Br. Constanze E., Bd. 2, S. 433f.

[17] Constanze Esmarch an Theodor Storm, Brief vom 28.8.-31.8.1846, Br. Constanze E., Bd. 2, S. 433f. Die Zuschreibung der Briefzitate und damit die Datierung der späteren Daguerreotypie sind in der Forschung umstritten; während Volker Articus 1999 meinte, Indizien dafür gefunden zu haben, dass die von Stelzner aufgenommene Fotografie 1846 entstanden sein muss, halte ich eine spätere Datierung für wahrscheinlicher, vor allem wegen der Äußerung Constanzes in ihrem Brief vom 22.-24.8.1846: „betrachte dir einmal die linke Hand, wie die Adern darauf geschwollen sind“ (S. 425).

[18] Br. Esmarch, S. 109.

[19] Br. Mörike, S. 72; vergl. Eversberg 2010.

[20] Constanze Storm. Vignettiertes Brustbild, Photographie im Carte-de-Visite-Format nach der 1854 in Berlin entstandenen Daguerreotypie von Unbekannt. Dieses Repro-Foto wurde – wie ein Brief Storms an seinen Berliner Freund Ludwig Pietsch vom 10. Dezember 1865 belegt −, von Elise Menzel, der Frau des verstorbenen Fotografen Richard Menzels (1826-1865) Ende 1865 in Berlin vom Original hergestellt, das sich von 1854 bis 1865 in Eduard Mörikes Besitz befand; (Vergl. Br. Pietsch, S. 172).

[21] Storm hatte sich Anfang März 1864 von einem Fotografen Wigand ablichten lassen, als er in Berlin wegen seiner Entlassung aus dem Preußischen Justizdienst nachsuchte. Von den drei Dutzend Carte de visite-Fotografien, von denen ihm sein Freund Ludwig Pietsch einen Teil nach Heiligenstadt schickte, ist nur eine spätere Reproduktion bekannt.

[22] Vergl. die Darstellung bei Wiegand 1994.

[23] Storm hat im Juli 1858 mehrfach bei Tellgmann Modell gesessen; die Bilder sind aber missraten; vergl. Theodor Storm an Ludwig Pietsch, Brief vom 10.12.1863; Br. Pietsch, S. 132.

[24] Theodor Storm, Ferrotypie um 1865.

[25] Constanze Storm  mit Tochter Lisbeth (geb. 1855). Fotografie von Unbekannt, um 1862.

[26] Storm schickte Anfang Juni 1866 einen Abzug an seine Schwiegermutter nach Segeberg und beschrieb die Aufnahme ausführlich; Brief an Elsabe Esmarch vom 8.Juni 1866; Br. Esmarch, S. 113.

[27] Zu Ström vergl. die ausführlichen Recherchen von Holger Borzikowsky: Borzikowsky 2001 sowie Borzokowsky 2013.

[28] Vergl. Borzikowsky 2001, der bezweifelt, ob diese Aufnahme von Rudolph Ström hergestellt wurde.

[29] Storm mit seinen Kindern 1866; vorn: Lucie, Elsabe, Lisbeth; hinten: Karl, Ernst, Hans; (von links); Fotografie von Unbekannt, Husum.

[30] Vergl. Eversberg 2001.

[31] Westermanns Illustrirte Deutsche Monatshefte 25. Bd. Oktober 1868 - März 1869. Braunschweig 1869, S. 104.

[32] Theodor Storm's Sämmtliche Werke. Bd. 3 (Neue Ausgabe in 8 Bänden) Braunschweig 1898/99 (Frontispiz).

[33] Links: Theodor Storm. Fotografie von Rudolph Christian Ström (um 1865). Rechts: Dorothea Storm, geb. Jansen. Fotografie von Rudolph Christian Ström (1870).

[34] Links: Theodor Storm, Carte de Visite-Foto von Rudolph Ström, Husum 1868. Rechts: Stich von G. Hever & Kirmse nach der Fotografie von Ström. In: Theodor Storm's Sämmtliche Werke. Bd. 3 (Neue Ausgabe in 8 Bänden) Braunschweig 1898/99 (Frontispiz).

[35] Vergl. die Nummern 20, 22 und 23 in Eversberg 1995, S. 34.

[36] Theodor Storm, Dezember 1879, Fotografien von Carl Andersen, Neumünster. Ein Abzug der linken Fotografie befindet sich in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel. Die rechte Abbildung zeigt eine Photogravüre nach einer anderen Aufnahme Andersens, die einer Teilauflage des ersten Bandes von „Theodor Storm’s Gesammelte(n) Schriften“ (in 19 Bänden), Braunschweig 1889 als Frontispiz vorangestellt ist. Sie wurde im Kunstverlag Franz Hanfstaengel, München gedruckt. Die Photo- oder Heliogravüre ist eine Vorläufer-Technik des modernen Tiefdrucks, mit der Fotos durch ein fotomechanisches Druckverfahren reproduziert werden können und mit dem sich echte Halbtöne darstellen lassen.

[37] Links: Theodor Storm, Mai 1884, Fotografie von E. Vogelsang, Berlin. Rechts: Theodor Storm, Juli 1886. Fotografie von Gotthilf Constabel, Hanerau & Hohenwestedt.

[38] Zur Zuschreibung und Datierung vergl. Eversberg 2009.

[39] Theodor Storm im Strandkorb am Strand von Westerland. Fotografie von Paul Ebe Nickelsen (August 1887). Sylter Archiv, Westerland, Von links nach rechts: Christian von Tiedemann, Adrian Pollacsek, Theodor Storm, Lucie Storm, Ferdinand Tönnies und Elwin Paertel.

[40] Vignettierter Ausschnitt aus einer größeren Aufnahme, die um oder kurz nach 1870 in Husumer Atelier von Rudolph Ström entstanden ist; vergl. Eversberg 1995, S. 31. Exemplar in einem Album im Verlagsarchiv Westermann, Braunschweig.